Kanada (26.09.2014)

Uns fiel beim Frühstück auf, daß wir noch fünf Übernachtungen, aber keine Programmpunkte mehr hatten. Harrison Hot Springs war zwar noch auf der Liste, aber eben nur aufgrund der noch verbleibenden Zeit. Waren wir denn irgendwo durchgerast, wo wir länger hätten bleiben sollen? In Banff, wo es uns gefiel, waren wir insgesamt drei Tage, in Revelstoke derer zwei. Jasper war zu klein und Whistler zu teuer, um dort länger als einen Tag zu verweilen. Dann war es halt so. Das hieß aber auch, daß wir ab sofort jeden Tag bedeutend weniger fahren mußten. Glücklicherweise, denn die 3100 Kilometer, die wir gebucht hatten, gingen auch zur Neige. Ebenso erging es unseren Barmitteln.

Als wir aus dem Fenster blickten, waren die Berge immer noch voller Wolken, so daß man kaum etwas erkennen konnte und es begann bereits zu tröpfeln – rundum ein Tag für Depressionen also. Wir beratschlagten, was wir machen sollten und entschieden uns für einen Campingplatz in der Gegend um Squamish. Das war nicht weit zu fahren und bot uns die Gelegenheit, endlich einmal auszuspannen. Nach dem üblichen Prozedere bei „full hook-up“ lenkten wir das Wohnmobil von der Anhöhe auf den Highway 99, den sog. Sea-to-Sky Highway, in südliche Richtung. Die erste Beschilderung zeigte den Alice Lake Park an, in dem es auch einen Campingplatz gab. Wir rollten über den Asphalt im dichten Wald und inspizierten dabei den Campground, der uns aber letzten Endes aufgrund seiner Dunkelheit nicht zusagte. Wir verließen den Alice Lake Park wieder und nach wenigen Kilometern erschien auf der linken Seite etwas, das nach Geschäftszeile bzw. Mall aussah, und wir fuhren auf den Parkplatz. Zunächst ging’s in einen Laden namens „Dollarama“, wo insbesondere meine Frau sich halbwegs im Paradies wähnte. Hier gab es aber auch wirklich fast alles mögliche zum Preis von $1 bis $3. Anschließend gingen wir in ein Geschäft, das sich „London Drugs“ nannte und so in etwa einem deutschen Drogeriemarkt ähnelte, wenngleich es hier auch Unterhaltungselektronik zu kaufen gab. Als letztes stand ein Besuch von „Extra Foods“ auf dem Programm, eine Mischung aus normalem Supermarkt und Metro, also für Großkunden. Hier gab es Margarineeimer, Pizzakäse in Kilopaketen und eben auch normalgroße Packungen Lebensmittel. Wir kauften Brot, Eier und eine Packung ibuprofen, weil sie im Vergleich zu Deutschland so preiswert war. Als wir wieder im Auto saßen und das Infomaterial mit den Campingplätzen aus irgendeinem Visitor Centre zu Beginn der Reise durchgeblättert hatten, hatten wir uns dazu entschieden, uns den Campingplatz „Eagle Vista“ anzuschauen, der ebenfalls alle Annehmlichkeiten bot: Strom, Wasser, flush toilets, hot showers und WLAN. Kurz vor Squamish entdeckten wir tatsächlich ein Hinweisschild, dem wir folgten. Von der Einfahrt aus sah der Platz recht voll aus, aber die nette Dame im Office teilte uns mit, daß noch etwas frei wäre. Also buchten wir für eine Nacht und bezahlten dafür $44.10.

Als wir unseren Stellplatz erreichten und alles angeschlossen war, ließen wir es ruhig angehen, aßen etwas, lasen, schliefen ein wenig – Urlaub eben.

zum 27.09.2014

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