Freitag, 12.09.2014
Obwohl wir gegen 07.00 Uhr aufgestanden waren, dauerte es bis 10.30 Uhr, ehe wir den Campingplatz verließen. Wir fuhren knapp 40 km nach Kelowna, wo wir irgendeine Shopping Mall ansteuerten, die am Highway 97 lag. Es war der Orchard Park. Dort gingen wir zu SportChek, um uns nach etwas wärmeren Klamotten umzusehen. Wir entdeckten relativ schnell einen preiswerten Pullover von Northface für 70 Dollar (für mich), einen Fleecepullover von Helly Hansen für 40 Dollar (für mich) und einen Fleecepullover von Columbia für 35 Dollar (für meine Frau). Anschließend spazierten wir durch die Mall und entdeckten einen Shop von American Eagle. Zwar gingen wir hinein, kauften aber nichts. Dafür wurden wir bei Aéropostale fündig. Meine Frau kaufte ein paar Ohrringe (wirklich ein paar und kein Paar!). Danach ging es zu Starbucks, wo wir einen Kaffee trinken und ins Internet wollten.
Zumindest Ersteres klappte einwandfrei, aber mit dem Internet haperte es bei mir in den ersten zehn Minuten. Mein iphone wollte sich partout nicht verbinden. Und während meine Frau bereits fröhlich Emails checkte und bei What’s App unterwegs war, stand bei mir die Uraufführung der kanadischen Variante von Falling Down kurz bevor. Irgendwann entschied sich mein iphone, daß es doch noch nicht durch die kanadische Luft fliegen wollte und ich hatte eine Verbindung zum Internet. Ich suchte noch schnell nach dem nächsten Walmart, der nur 1,3 km entfernt war und ebenfalls am Highway 97 lag.
Als wir wieder im Motorhome saßen, war die Richtung klar: Walmart. Aufgrund der hervorragenden Ausschilderung war das Ding auch nicht zu übersehen. Wir arbeiteten unsere Einkaufsliste ab und waren wieder um 103 Dollar ärmer. Dafür waren die Vorräte aber wieder aufgefüllt und die Dinge, die uns noch fehlten, waren jetzt ebenfalls vorhanden. Also konnte die Suche nach der Übernachtungsmöglichkeit beginnen…
Wir verließen Kelowna in nördlicher Richtung und wollten dieses Mal keinen staatlichen Campingplatz, weil wir ans Strom- und Wassernetz wollten, da die Steckdosen im Wohnmobil eben nur dann funktionierten. Und wenn man nachts nichts aufladen kann, ist das schon bescheiden. Eine Nacht war das okay, aber heute wollten wir das nicht noch einmal. Zudem hatten wir beschlossen, daß es auch ganz nett wäre, wenn wir Internet auf dem Campingplatz hätten.
Wir fuhren ein ganzes Stück und entdeckten ein Hinweisschild zu einem RV Park, dem wir folgten. Das sah dann aber doch eher nach Resort aus: Linksseitig kleine Einfamilienhäuschen und rechts die eingezäunten Stellplätze. Also drehten wir bei und suchten weiter. Ein paar Kilometer weiter stand wieder ein Schild, das den Weg zu einem Campingplatz wies. Auch hier bogen wir rechts ab und fuhren auf den Platz. Wir sahen, daß alle Plätze über Strom und Wasser verfügten. Als wir am Office ankamen, wurden wir gefragt, wie lange wir bleiben wollten. Da wir entweder eine oder zwei Nächte bleiben wollten, wurden uns vier Stellplätze zur Auswahl angeboten, die wir uns zunächst einmal anschauten. Wir entschieden uns letzten Endes für den Stellplatz direkt gegenüber des Office.
Als wir den Grill anschmeißen wollten, fiel uns auf, daß es gar kein Grillrost gab und wir ein kleines Problem hatten. Da meine Frau bereits den Stellplatz bezahlt und dabei in Erfahrung gebracht hatte, daß wir tatsächlich Internet hatten, war ich nun an der Reihe. Im Büro wurde mir mitgeteilt, daß leider keine Grills vorhanden waren, nachdem ich mein Problem schilderte. Der Chef des Campingplatzes hatte aber dann die Idee, daß er uns zwei Grillroste seines riesengroßen amerikanischen bzw. hier kanadischen Barbecue-Grills leihen könne, wenn wir sie denn zurückbrächten. Ich sicherte ihm zu, daß er sich absolut auf uns verlassen könne und bedankte mich. Er bot uns dann noch an, daß wir gerne auch gleich den ganzen Grill haben könnten, wenn wir wollten, aber das lehnte ich ab.
Unser Barbecue vor dem Wohnmobil fand aber ein schnelles Ende, als mehrere Wespen uns heimsuchten und sich nicht verscheuchen ließen. Zum Glück waren wir bereits fertig. Als sich eines der Plagegeister auf die Hand meiner Frau setzte, zuckte sie so zusammen und zog instinktiv die Hand weg, daß der in der Hand befindliche Hähnchenschenkel hinterherflog und im Gras landete. Aber sonst gab es beim Grillen keinerlei Zwischenfälle.
Der Verdauungsspaziergang führte uns zu den sanitären Anlagen, wo wir die frisch gewaschene Wäsche (für $2.50) in den Trockner umbetteten (ebenfall $2.50). Nachdem das Geschirr gespült und die ersten Zeilen dieses Reiseberichtes geschrieben waren, gingen wir noch zum Wood Lake, an dessen Ufer wir campten. Leider war der Strand des Campingplatzes nicht sehr groß und der Blick durch die kleinen davor liegenden Boote verstellt.
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