Wien 2023

Vom 24.-26.03. ging es für einen Kurztrip in die österreichische Hauptstadt.

Vorbereitungen

Der jährliche Städtetrip sollte uns 2023 in die österreichische Hauptstadt führen. Nachdem die Planung abgeschlossen war, ging es ins Detail: Es wurden Flugtickets mit Lufthansa von Frankfurt gebucht und ein Hotel in Wien. Anschließend brauchten wir nur noch Zugtickets von Köln nach Frankfurt und schon war alles in trockenen Tüchern!

Der Hinflug ging morgens um 07:50 Uhr und sollte in Wien um 09:15 Uhr landen. Als Hotel wählten wir wieder ein Motel One aus und einigten uns auf jenes in Nähe der Staatsoper, weil es sehr zentral liegt. Um 05:49 Uhr ging ein ICE nach Frankfurt, der dort um 06:50 Uhr ankommen sollte. Aufgrund zweier Übernachtungen sollte ein Gepäckstück aufgegeben werden, welches wir extra buchten. In der Folgezeit sammelten wir Spots und stellten Routen zusammen, um die Zeit vor Ort bestmöglich nutzen zu können.

Den fertigen Reiseführer druckte ich aus und nahm ihn so mit. Ich entschied mich als Gepäck für meinen Fotorucksack. Die notwendige Kleidung für zwei Übernachtungen passte schon während meines Trips nach Leipzig problemlos in den Rucksack, also sollte es in Wien auch keine Probleme geben.

Je näher die Reise rückte, umso mehr kamen wir ins Grübeln, ob wir eventuell vielleicht ein wenig mehr Zeit in Frankfurt hätten einplanen sollen, denn von der Ankunft des ICE bis zum Abflug hatten wir exakt eine Stunde! In dieser Zeit sollte das Gepäck aufgegeben und die Sicherheitskontrolle durchlaufen werden. Der Weg vom Bahnhof zum Terminal war da noch gar nicht eingerechnet. Als erste Maßnahme wurde das aufzugebende Gepäckstück umgeswitcht zu zwei Handgepäckstücken, um die Zeit für die Aufgabe einzusparen. Am Abend vor Abflug berieten wir uns am Telefon und entschieden, die Tickets für den ICE um 05:49 Uhr (23 Euro pro Person) verfallen zu lassen und einen Zug um 04:22 Uhr zu nehmen. Das bedeutete im Umkehrschluß jedoch auch ein sehr, sehr frühes Aufstehen! Bei mir klingelte der Wecker beispielsweise um 03:00 Uhr…

Freitag, 24.03.2023 (16,7 km)

Als wir im Zug saßen, waren wir guter Dinge. Wir fuhren pünktlich ab und kamen pünktlich an. Zeit bis zum Abflug war reichlich. Wir überbrückten sie mit Kaffee. Und auch der Flieger hob zeitig ab und brauchte lediglich eine Stunde bis Wien, wo wir mit dem CAT in die Stadt fuhren und vom Bahnhof Wien-Mitte (Landstraße) nach einem kurzen und sehr leckeren Frühstück in der Mall zu Fuß zum Hotel gingen und die ersten Eindrücke aufsogen. Im Hotel angekommen konnten wir sogar direkt auf die Zimmer, weil die bereits verfügbar waren. Eine Zwischenlagerung des Handgepäcks war also nicht notwendig und ich konnte meine Wechselklamotten aus dem Rucksack nehmen. Die Temperaturen waren sommerlich, so dass ich mich dazu entschied, die Softshell-Jacke zwar mitzunehmen, sie aber am Rucksack zu befestigen. Wir spazierten also im T-Shirt durch Wien! 🙂

Wir machten uns sofort auf den Weg durch die Innenstadt und liefen zunächst am Albertina modern vorbei zum Schwarzenbergplatz. Am Palais Schwarzenberg vorbei ging es zum Schloss Belvedere, durch dessen Park wir schlenderten. Da ich bereits 2017 einmal in Wien war, hatte ich einen Vergleich zum Schloss Schönbrunn, das wir während dieser Reise auch noch aufsuchen wollten, und fand das wesentlich schöner, weil es weitläufiger und nicht so eingeengt zwischen den Gebäuden der Stadt wirkt. Wir waren uns einig, dass das Grün der Bäume und blühende Blumen fehlte, um alles schöner aussehen zu lassen. Aber damit konnten wir im März natürlich nicht rechnen.

Schloss Belvedere

Schloss Belvedere

Als wir wieder am Schwarzenbergplatz waren, hatten wir kein wirkliches Ziel vor Augen, sondern schlenderten ein Stück weit umher. Wir machten noch einen Halt auf der öffentlich zugänglichen Aussichtsterrasse des Albertina, von wo aus man die Rückseite der Wiener Staatsoper wunderschön fotografieren kann. Wir passierten das Palais Pallavicini, die Hofreitschule und wollten eigentlich zum Café Central. Der Wunsch nach dem ersten Aperol drängte meine Reisebegleiter jedoch in ein kleines Bistro an der Ecke Herrengasse und Fahnengasse. Wir saßen in der Sonne, die uns den ganzen Tag begleitete. Als wir später wieder zu Hause waren, entdeckte ich, dass es sich bei diesem Bistro um das “Unger und Klein” handelte, in dem auch für die Fernsehserie “Vorstadtweiber” gedreht wurde. Das war mir aber noch nicht bekannt, als wir dort saßen. Also hab ich auch kein Foto gemacht.

Als wir dann am Café Central angekommen waren, war uns die Warteschlange zu lang. Wir drehten um und gingen wieder zurück. Vielleicht war die Schlange am Café Sacher gegenüber der Staatsoper ja kürzer. Was stellten wir fest? Die Schlange am Sacher war ebenfalls zu lang. Der nächste Halt sollte das direkt östlich der Staatsoper befindliche Café “Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker” sein. Hier gab es keine Schlange und wir fanden sogar trotz der geringen Größe sofort einen Sitzplatz. Ein Stück Torte kostete hier schlappe 6,20 Euro und die Getränke waren ebenso teuer, aber wenn man schon mal in Wien ist…! Und was soll ich sagen?!? Mein Stück Nusstorte war dermaßen lecker, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.

Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker

Wir sprachen bei Kaffee und Kuchen über die Abendplanung, d. h. wir wollten uns auf einen Spot für die blaue Stunde einigen. Zunächst jedoch stand die Entscheidung an, ob wir vor oder nach der blauen Stunde essen wollten. In Anbetracht der Tatsache, dass die blaue Stunde um 18:13 Uhr begann und wir mittlerweile fast 15:30 Uhr hatten, war die Aussicht auf ein Wiener Schnitzel innerhalb der nächsten zwei Stunden nicht gerade verlockend. Warum Wiener Schnitzel? Wir hatten uns für das Lokal “Kern Beisl” entschieden, welches österreichisches Essen anbietet. Und von da aus waren eigentlich sämtliche Spots gut zu erreichen. Heute sollten das Rathaus und das gegenüber stehende Burgtheater abgelichtet werden.

Nachdem wir das Gerstner verlassen hatten, gingen wir wieder in Richtung Norden – also die Richtung, in die wir heute schon mal gegangen und aus der wir zuvor gekommen waren. Der Stephansdom war das erste Ziel. Auf dem Weg dorthin nahmen wir die Mozartwohnung gleich noch mit. Vielmehr guckten wir uns lediglich das Haus an und gingen dann zum Dom. Für sechs Euro fuhren wir auf den Turm und hatten von dort aus einen Blick über die Stadt. Einen Wiedererkennungswert hat sie meiner Meinung nach von hier aus jedoch nicht. Schöne Bilder waren nicht zu ergattern und das Wetter wurde auch schlechter. Oben war es sehr windig, aber für den Abend war ja eh Regen angesagt. Als wir wieder unten waren, stellten wir fest, dass aufgrund einer Messe nun niemand mehr nach oben fahren durfte. Hatten wir also Glück gehabt!

Wir schlenderten zum “Kern Beisl”. Ein Kellner wies uns in dem kleinen Lokal unseren Tisch zu und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass wir nicht wirklich sehr willkommen waren. Ohne ein Lächeln auf dem Gesicht wurden uns die Karten gereicht, die Bestellung der Getränke aufgenommen und später auch die des Essens. Das Wiener Schnitzel für 22,80 Euro war okay, die Petersilienkartoffeln schmeckten nach nichts und für eine Packung Tomatenketchup wurden unverschämte 70 Cent in Rechnung gestellt!!! Die Laune des Kellners änderte sich uns gegenüber die ganze Zeit nicht. Lediglich als am anderen Ende des Lokals eine Gruppe Österreicher Platz nahm, hellte sich sein Gesicht auf, er lachte, scherzte und war überaus freundlich. Danke für nichts! Unsere Laune wurde auch nicht durch das Wetter aufgehellt, denn es regnete. Nach Verlassen des Lokals stellten wir uns zunächst einmal unter und wollten schon in Richtung Hotel gehen, als es auf einmal weniger wurde und kurze Zeit später ganz aufhörte. Also konnte es doch zum Rathaus gehen!

Als wir dort ankamen, tröpfelte es bereits wieder ein wenig. Aussicht auf Besserung schien es nicht zu geben. Um das Stativ auszupacken und aufzubauen reichte mir das jedoch nicht, so dass lediglich das iPhone zum Einsatz kam.

Burgtheater

Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einmal Station auf der Aussichtsterrasse des Albertina, um die Wiener Staatsoper bei Nacht abzulichten. Die blaue Stunde war ja schon vorbei!

making of

Wiener Staatsoper

Im Hotel setzten wir uns in die Bar und tranken einen Absacker, ehe wir ein wenig übermüdet um kurz nach 20 Uhr auf die Zimmer gingen.

Samstag, 25.03.2023 (19,8 km)

Im ganzen Hotel war es so warm, dass meine eisgekühlten Getränke über Nacht warm geworden waren. Einen Kühlschrank sucht man im Motel One ja vergeblich. Im Waschbecken ins Wasser legen funktioniert aufgrund der fehlenden Möglichkeit, den Abfluss zu schließen, ebenfalls nicht. Auf ging’s zum Frühstück!

Das Angebot war absolut ausreichend und extrem lecker, aber leider gab es fast nur Polstermöbel, weil das Frühstück in diesem Motel One in der Bar gereicht wird. Und dort will man ja generell bequem sitzen (wollten wir ja knapp zwölf Stunden vorher auch!). Zudem war die Hitze auch hier deutlich zu spüren. Energie sparen war wohl nicht angesagt! Gut, ich hatte eh keinen Pullover mit. Aber die Gäste, die sich wärmer angezogen hatten, konnten wir dabei beobachten, wie sie sich kurze Zeit später dieser Kleidung entledigten und dann auch nur T-Shirt trugen.

Nachdem wir gesättigt waren, planten wir unsere grobe Route für diesen Samstag. Das Wetter sollte ganz passabel werden. Lediglich am Abend sollte es wieder regnen. Wir einigten uns auf das Messegelände mit der WU im Prater als Startpunkt. Wir kauften uns ein Tagesticket für 8 Euro pro Person und fuhren zur Haltestelle Krieau, von wo aus wir zu Fuß durch das Neubaugebiet gingen, das direkt an der Trabrennbahn gebaut wurde. Teilweise sahen die Gebäude ja schön aus, aber ansonsten hätte ich nicht ausmachen können, in welcher Stadt ich mich befinde, denn mittlerweile sehen viele Straßenzüge fast identisch aus. Wir hätten auch in Tre Torri in Mailand, am Walter-Pauli-Ring in Köln, im Neubaugebiet neben dem Flughafen Freiburg oder auf der Europa-Allee in Frankfurt am Main sein können (oder wo auch immer).

Das eigentliche Ziel WU Wien hat mich dann aber vollends begeistert. Als ich früher etwas von Stararchitekten hörte, war mir das vollkommen egal. Nachdem ich in New York jedoch das erste Gebäude von Frank Gehry sah und fasziniert davon war, entdeckte ich, dass die Gebäude dieser Stararchitekten doch einen hohen Wiedererkennungswert haben. Zaha Hadid ist ebenfalls einer dieser Namen. Einige ihrer Gebäude haben wir uns im Juli 2019 in Mailand ansehen können (u. a. Torre Generali) und auch das phæno in Wolfsburg 2020 fand ich interessant. Unter anderem gestaltete sie auch die Bergiselschanze in Innsbruck. Hier in Wien stand das nächste Gebäude an, denn das Hauptgebäude der WU wurde von ihr kreiert.

Library and Learning Center

Ich wollte unbedingt rein ins Gebäude. Zu unserem Erstaunen waren die Türen nicht verschlossen. Warum sollten sie auch? Ist ja schließlich ne Uni, an der auch samstags gelernt und studiert wird. Lange hielten wir uns allerdings drinnen nicht auf, weil viele Bereiche nur mit Codekarte zugänglich sind. Aber alleine der Eingangsbereich ist sehr beeindruckend. Die Speicherkarte glühte, weil ich so viele Fotos machte. Zaha Hadid, Du hast es bei mir jetzt auf die gleiche Ebene wie Frank Gehry geschafft!

im Library and Learning Center

Anschließend gingen wir über den Campus in Richtung Wurstlprater und schauten uns die anderen Gebäude ebenfalls an. Sehr farbenfroh und architektonisch vielfältig präsentiert sich der Campus. Schön!

WU

Auf dem Weg zum Vergnügungspark machten wir noch einen Schlenker, weil ich ein Haus, das 1977 bei der Entführung von Walter Palmers benutzt wurde, für mein Zeitgeschichts-Wiki fotografieren wollte. Wenn man schon mal im Nahbereich ist! Im Wurstlprater angekommen fuhren wir erst einmal mit dem Riesenrad. Der Wind sorgte dafür, dass die Gondeln schaukelten. Wir hofften, dass alles hält – von wegen ältestes Riesenrad der Welt und so. Es hielt und wir hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Nach einer Runde durch den Wurstlprater entschied ich mich zum Kauf einer Mütze, weil der Wind doch dafür sorgte, dass ich einen kalten Kopf und kalte Hände hatte. Dafür war der Himmel strahlend blau mit wenigen Wolken.

Vom Praterstern fuhren wir in Richtung Innenstadt, um uns das Hundertwasserhaus anzuschauen. Wir gingen ins Hundertwasser Village und nahmen das Hotel Urania mit, ein Drehort der Fernsehserie “Vorstadtweiber”. Danach fuhren wir zur Haltestelle Kettenbrückengasse. Damit hatten wir mit unserem Tagesticket für acht Euro drei Fahren absolviert. Eine Einzelfahrt kostet 2,40 Euro. Nach Adam Riese hat also jeder 80 Cent verschenkt. Okay, das ist nichts im Vergleich zu dem verschenkten ICE-Ticket. 😛

An der Haltestelle gönnten wir uns an einer Würstchenbude einen Käsekrainer (Insider: “Finish!” 🙂 Die Geschichte hinter diesem Insider ist der Situation geschuldet. Vielmehr will ich mich irgendwann bei der Lektüre dieses Berichts genau daran erinnern.). Nachdem wir die leckeren Würstchen verputzt hatten, ging es in Richtung Südwesten. Die Ziegelofengasse war das Ziel. Warum? Weil kein Reisebericht über Wien ohne den Namen “Falco” auskommen kann. In der Ziegelofengasse wohnte Johann Hölzel, wie Falco mit bürgerlichem Namen hieß, während der Zeit, als er bekannt wurde und “Der Kommissar” erschien. Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns im veganista jeder einen Eisbecher mit zwei Kugeln. Lecker war’s!

Nachdem wir die Ziegelofengasse und den Wohnort von Falco gesehen hatten, konnte ich diverse zeitgeschichtliche Orte aufsuchen und fotografieren. Dabei handelte es sich um zwei weitere Häuser, die bei der bereits erwähnten Entführung von Walter Palmers genutzt wurden und das ehemalige Hotel Kummer, ehe wir am Haus des Meeres vorbei über die Gumpendorfer Straße zurück zum Naschmarkt gingen und uns dort ein wenig treiben ließen. Ich hatte vorher gelesen, dass es hier an jedem Stand anders riechen soll. Und genau so war es auch. 2017 hatte ich den Naschmarkt ausgelassen.

Wir bogen am Ende des Naschmarktes nach Norden ab und gingen Richtung Maria-Theresien-Platz, wo wir die beiden identischen Gebäude des Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museums fotografierten.

Naturhistorisches Museum

Als wir wieder fast am Ring angekommen waren, sprach uns ein Mann an, dass man sich das Parlament von innen anschauen könne. Hätte man ihm allerdings auch gerade erst mitgeteilt. Es handelte sich der Sprache bzw. des Dialekts nach auch um einen Touristen, der offenbar aufgrund eines zu laut ausgesprochenen Gedankens unsererseits auf uns aufmerksam wurde. Und da das Parlamentsgebäude fast direkt nördlich der Museen steht und wir eh dorthin wollten, informierten wir uns, wie man ins Parlament kommt. Eine vorherige Registrierung war vorgeschrieben. Alternativ konnte man allerdings auch seinen Personalausweis abgeben. Okay, das schien die bessere Variante. Die Mitarbeiter legten die gewohnte Wiener Freundlichkeit an den Tag und schon passierten wir die flughafenähnliche Sicherheitskontrolle. Die vorher im Internet gefundene Säulenhalle fanden wir allerdings nicht. Ein Mitarbeiter teilte uns mit, dass man die nur mit einer geführten Tour sehen würde. Also gingen wir wieder raus und hatten nach exakt sieben Minuten unsere Ausweise wieder.

Parlament

Das Palais Epstein befindet sich zwischen Naturhistorischem Museum und Parlament. Nach dem Krieg wurde es von der sowjetischen Besatzungsmacht als Zentralkommandantur verwendet. Hier hatte ich vorhin schon ein Foto gemacht. Dabei war mir jedoch der Justizpalast durchgegangen, der sich direkt westlich des Palais Epstein befindet. Hier befand sich von 1945 bis 1953 die Alliierte Kommission für Österreich, denn auch Wien war nach dem Krieg eine Vier-Sektoren-Stadt, kam aber Gott sei Dank ohne Mauer aus. Wir machten also einen kleiner Schlenker auf dem Weg zum Rathaus.

Justizpalast

Am Rathaus standen heute Absperrgitter und versperten den Weg, weil irgendetwas aufgebaut wurde. Ein Teil der Bühne stand schon. Das eigentliche Highlight (im negativen Sinn) war jedoch ein etwas korpulenterer Mann, der auf einer der dortigen Bänke Platz genommen hatte und alle Passanten, die an ihm vorbeigingen, mit unflätigen Schimpfworten bedachte. Unser Ziel war die Oesterreichische Nationalbank. Nach dem Krieg wurde das Gebäude von der amerikanischen Besatzungsmacht als Hauptquartier verwendet. Im Park vor dem Gebäude befindet sich mittlerweile ein jüdisches Mahnmal, das wir uns ausgiebig anschauten.

Die Hofburg sollte auch noch aufgesucht werden und auf dem Weg dorthin überlegten wir uns unseren Spot für die blaue Stunde. Viel Zeit blieb nicht mehr. Der Himmel wurde aufgrund der Wolken immer dunkler, zog sich also immer mehr zu. Kündigte sich jetzt schon der für den Abend prognostizierte Regen an? Eigentlich hatte ich schon beim Frühstück vorgeschlagen, dass wir das Library und Learning Center fotografieren könnten. Unser Besuch am Morgen diente lediglich dazu, um festzustellen, ob es Baugerüste oder ähnliches gab, das ein Foto zu blauen Stunde unmöglich gemacht hätte. Aber mittlerweile war es für die Fahrt in den Prater deutlich zu spät, so dass wir uns für die beiden Museen am Maria-Theresien-Platz entschieden. Die Hofburg gab kein gutes Bild ab. Das helle Licht einer festen Installation und die vor ihr parkenden Pkw verdarben den Eindruck.

Wir bewegten uns wieder Richtung Westen, hatten aber nicht weit, denn die beiden Museen befinden sich direkt gegenüber. Als wir dort ankamen, regnete es bereits. Und er machte gar keine Anstalten, sich wieder zu verziehen. Zunächst standen wir in der Mitte am Denkmal, aber der Wind peitschte den Regen von allen Seiten. Wir stellten uns am Ticket-Counter unter und warteten. Leider umsonst! Der Regen wurde erst weniger, als es schon komplett dunkel war. Ein schöner Fototrip mit zwei blauen Stunden am Abend ohne ein einziges brauchbares Foto – herrlich!!!

Wir hatten uns das Lokal “Addicted to Gin & Burger” für unser Abendessen ausgesucht. Leider schmeckte mein Burger ein wenig fad. Aber das Ambiente war nett. Zum Hotel hatten wir nachher nicht mehr weit und konnten unseren zweiten Absacker genießen, ehe es Schlafenszeit war. Die Zeitumstellung auf Sommerzeit klaute uns eine Stunde.

Abendessen

Sonntag, 26.03.2023

Nach dem (wieder leckeren) Frühstück checkten wir aus dem Hotel aus, ließen aber die Taschen dort. Ich nahm nur mein iPhone mit, denn wir wollten zum Schloss Schönbrunn. Kannte ich ja schon! Und ich rechnete nicht damit, dass ich etwas entdecken würde, für das ich die große Kamera brauchen würde. Die Gloriette öffnet erst am 1. April, wie wir erfuhren, als wir an ihrem Eingang standen.

Als wir wieder in der Innenstadt waren, wollten wir noch einen Kuchen und einen Kaffee bei “Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker” genießen, aber heute hatten wir das Problem, dass alle Plätze besetzt waren. Ich stand zwar nach kurzer Zeit als Erster in der Warteschlange auf der Treppe, aber nach knapp zwanzig Minuten verließen wir das Café wieder und gingen in den benachbarten Starbucks. Ein kleiner Umweg zum Hotel, um das Gepäck zu holen, folgte und schon ging es mit der Bahn zum Bahnhof Wien-Mitte (Landstraße) und von dort mit dem CAT zum Flughafen. Unser Flug hatte eine knappe Dreiviertelstunde Verspätung. Glücklicherweise hatten wir einen üppigen Puffer bis zur Abfahrt des ICE, so dass uns diese Verspätung keine Probleme bereitete.

Fazit

In meinem Reisebericht von 2017 habe ich als Fazit geschrieben “Aber trotzdem hat mich Wien nicht so gepackt, wie man vielleicht meinen könnte. Es war ganz nett, aber nicht so, dass ich nach der Rückkehr unbedingt sofort wieder hin möchte.”. Und dem habe ich tatsächlich nichts hinzuzufügen. Vielleicht wird es mich nochmal nach Wien führen, aber wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Wien ist schön, aber eben nicht so faszinierend.

unsere Insider der Reise

Damit man sich später auch noch daran erinnert, hier die Liste unserer Insider des Trips: 🙂

  • Der Koffer! (“Entschuldigung! Welches Jahr haben wir?”)
  • “Finish!”
  • Edward Ford Rucola

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