New York City 2019

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(Die nachfolgenden Zeilen wurden während des Aufenthaltes in New York geschrieben.)

Planung

Von vornherein wollte ich eigentlich nach drei Jahren mal wieder an die amerikanische Ostküste reisen – alleine. Dann kam jedoch im August der Gedanke auf, daß ich unseren Neffen mitnehmen könnte, der schon mal davon sprach, irgendwann mal nach New York zu wollen. Nach der ersten Euphorie erfolgte jedoch erst einmal Ernüchterung: Es mußte zunächst ein Reisepaß beantragt werden. Um die Buchung nicht zu weit nach hinten schieben zu müssen, wurde es ein Expreß-Reisepaß, der nach wenigen Tagen fertig war. Und so konnte dann nach unserem Sommerurlaub gebucht werden. Standardmäßig sicherte ich mir wieder ein Zimmer im “La Quinta Inn Queens”, weil ich dort bereits siebenmal war und es keinerlei Grund zu Beschwerden gegeben hatte. Zeitgleich buchte ich (auch standardmäßig) bei Singapore Airlines die Flüge. Für 75 Dollar pro Person und Flug mehr reservierte ich uns preferred seats mit mehr Beinfreiheit. Logischerweise bezahlte ich diesen Sonderwunsch aus eigener Tasche. Anschließend ging es zu Smart Destinations, wo ich Tickets für “Top of the Rock” und das Empire State Building kaufte. (Hinweis: Das ist ein Affiliate-Link, durch den die Betreiber der hervorragenden Seite NYC-Guide, zu denen ich keinerlei Verbindung habe, unterstützt werden.)

In den folgenden Wochen wurden Dollar getauscht und Hotspots rausgesucht, bevor es dann am 12.01. morgens um 04.22 Uhr mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen ging…

Samstag, 12.01.2019

(Wegstrecke: 7,07 km, Wetter: -3 Grad)
Der ICE stand schon am Gleis, als wir um 04.10 Uhr ankamen und fuhr pünktlich ab. Er erreichte sein Ziel planmäßig, so daß wir fast als erste am Schalter von Singapore Airlines ankamen und unser Gepäck aufgeben konnten. Die folgenden zwei Stunden vertrieben wir uns noch die Zeit, ehe es zum Boarding ging. Der Flug verlief reibungslos, wobei ich mir mit den Filmen “Mile 22” und “Ballon” die Zeit vertrieb.

Nach der Landung wurden wir dann bei der Immigration getrennt. Ich mußte zum Automaten, weil ich bereits schon einmal in die U.S.A. eingereist war und Timo, unser Neffe, fand sich in der Warteschlange vor den Countern wieder. Erwartungsgemäß war ich wesentlich schneller fertig und stand mir anschließend am Gepäckband eine halbe Stunde die Beine in den Bauch, ehe wir zusammen unsere Koffer, die bereits neben dem Band standen, einsammeln konnten. Jetzt konnte es wirklich losgehen!

Wir fuhren mit dem AirTrain zur Subway-Haltstelle, kauften dort unsere 7-day-metrocard. Als wir dann am Bahnsteig ankamen, begann dann allerdings unsere Irrfahrt: Zunächst stellten wir fest, daß die Linie E aufgrund von Wartungsarbeiten nicht fuhr. Es fuhren nur zwei Linien in Richtung Brooklyn, wohin wir allerdings nicht wollten. Aber es blieb uns keine andere Wahl. Also rein in die Linie J, die wir allerdings nach einer Station wieder verließen, weil der Subway-Plan eine Bus-Querverbindung zur ursprünglichen Linie anzeigte. Dumm nur, daß die erste Haltestelle gar nicht angefahren wurde und wir an der zweiten standen. Nach einer Wartezeit von einigen Minuten fuhren wir also mit der gleichen Bahn weiter Richtung Brooklyn und ich suchte unterwegs fast permanent nach einer günstigen Verbindung. Ich fand aber nichts Besseres, als den Weg über Manhattan. Ärgerlich, war aber nicht zu ändern.

Auf einmal ertönte eine Durchsage, daß die Linie J nur bis Myrtle Avenue fahre. Prima, also mal schnell eine ganz neue Route suchen! Gott sei Dank kam die Durchsage früh genug, so daß wir an der Haltestelle “Broadway Junction” aus- und in die Linie C umsteigen konnten – natürlich nicht ohne die für die Subway obligatorischen Treppen benutzen zu müssen. Die weitere Route würde uns trotzdem über Manhattan führen, was mir nicht paßte. Also iPhone raus, MTA-App an und suchen. Ohne Internet gar nicht so einfach, weil dadurch dann ja alle Störungen und Änderungen nicht angezeigt werden. Ich entdeckte jedoch eine Möglichkeit: Umsteigen an der Haltestelle “Hoyt-Schermerhorn” in die Linie G, die nach Norden und damit nach Queens fährt. Zudem ist deren Endhaltestelle gleichzeitig eine Haltestelle der Linie 7, die uns zum Hotel bringen sollte. So war der Plan.

Wir stiegen “Hoyt-Schermerhorn” aus. “Hoyt-Schermerhorn” ist übrigens die Haltestelle, in der Martin Scorsese seinerzeit das Musikvideo “Bad” von Michael Jackson drehte. Hier klappte es ausnahmsweise mal reibungslos (Treppen eingeschlossen) und wir saßen in der G Richtung Court Square. Als wir dort nach zwölf Haltestellen ankamen und zur Linie 7 gehen wollten, folgte der nächste Schreck: Die Linie 7 fährt aufgrund von Wartungsarbeiten an den Wochenenden nur bis Queensboro Plaza. Also erst einmal wieder sortieren und gucken, welche Route die beste ist, um dem Hotel näherzukommen. Aber immerhin waren wir schon in Queens!

Wir nahmen für eine Station die Linie E, stiegen aus und mußten ca. 10 Minuten zur anderen Haltestelle laufen, wo dann wirklich die 7 abfuhr. Nach knapp vier Stunden Irrfahrt durch Brooklyn erreichten wir dann endlich unser Hotel. Wir besorgten uns noch etwas zu essen, machten den Fernseher an und nachdem wir 21 Stunden auf den Beinen waren, entschieden wir uns aufgrund der Subway-Situation für den Abend nicht mehr loszuziehen. Es wartete eine zwölfstündige Nacht auf uns…

Sonntag, 13.01.2019

(Wegstrecke: 17,38 km, Wetter: -3 Grad)
Mit einem ausgiebigen Frühstück begann der Tag. Heute hatten wir uns Midtown auf die Agenda geschrieben. Also fuhren wir bis zum Times Square, von wo aus wir uns treiben ließen. Der Weg führte zuerst nach Norden und dann vorbei am Rockefeller Center zum Grand Central Terminal. Dort hielten wir uns einige Zeit auf, bevor wir wieder nach Norden gingen. Irgendwann stiegen wir in die Subway und fuhren nach Süden, weil wir zu Ground Zero wollten. Am Bowling Green stiegen wir aus, gingen durch den Battery Park, um einen Blick auf die Freiheitsstatue zu werfen. Nachdem wir das getan hatten, gingen wir zum Beginn des Broadway. Das Smithsonian Museum of the American Indians hatte aufgrund des Government-Shutdowns geschlossen, so daß wir dort nicht hinein konnten.

Also gingen wir den Broadway entlang, bis wir an der Wall Street ankamen, die wir Richtung East River gingen. Wir besuchten das neu gebaute Pier 17 mit Blick auf die Brooklyn Bridge, bevor wir durch den South Street Seaport wieder Richtung Westen gingen. Ein kleiner Abstecher zu Abercrombie & Fitch war noch drin. Danach spazierten wir zur St. Paul’s Chapel, die wir uns auch von innen anschauten. Die Überbleibsel von 9/11 sind mittlerweile jedoch allesamt verschwunden und an den Eingängen finden Sicherheitskontrollen statt. Mir “gefiel” sie bei meinen letzten Besuchen besser.

Als nächstes Stand der neu erbaute Oculus auf dem Programm, der wirklich sehr beeindruckend ist. Nach einigen Fotos verließen wir das doch recht große Gebäude wieder und gingen zu Ground Zero. Hier stockt mir jedesmal wieder auf’s Neue der Atem und ich habe keinerlei Verständnis dafür, daß Leute hier lachend Selfies machen oder sich sogar auf dem Memorial dabei abstützen. Dieser mangelnde Respekt!

Nach Ground Zero ging es zum One World Trade Center, weil wir zur Aussichtsetage One World Observatory wollten. Nachdem wir knapp 81 Dollar Eintritt entrichtet hatten, rasten wir mit dem Aufzug nach oben und genossen den Blick auf Manhattan. Als wir genug gesehen hatten, fuhren wir wieder nach unten. Mittlerweile hatten wir knapp 15 Uhr Ortszeit und da ein Besuch des 9/11-Memorial mit Sicherheit zwei Stunden Zeit verschlingen würde, verschoben wir das auf einen anderen Tag und drehten noch eine Runde durch “Century 21”, bevor wir die Heimreise antraten.

In Queens angekommen, gab es noch einen leckeren Burger bei “Pete’s Grill” und der Abend klang im Hotelzimmer bei einem Film aus.

Montag, 14.01.2019

(Wegstrecke: 15,03 km, Wetter: -4 Grad)
Nachdem wir gefrühstückt hatten fiel die Entscheidung, daß wir uns auf den Weg zur Freiheitsstatue machten. Wir kauften uns Tickets im Castle Clinton und setzten mit Statue Cruises zu Liberty Island über. Knapp 45 Minuten später saßen wir wieder auf der Fähre, die uns zu Ellis Island brachte. Hier könnte man mit Sicherheit Stunden zubringen, aber wir hatten keine Lust, die ganzen Exponate und zugehörigen Erklärungen anzuschauen und zu lesen, so daß wir wiederum knapp 4 Minuten später wieder zurück nach Manhattan fuhren. Von der Anlegestelle am Battery Park spazierten wir an Bowling Green und dem Charging Bull vorbei Richtung Wall Street. Hier genossen wir noch einmal das Ambiente, bevor wir mit der Subway Richtung Norden fuhren. Es sollte zum Flatiron Building gehen.

Dort angekommen wurden zunächst ein paar Fotos gemacht, was durch die doch sehr tiefstehende Sonne fast unmöglich war. Anschließend gingen wir in den gegenüber liegenden Madison Square Park zu “Shake Shack” und bestellten uns Burger, die wir an der frischen Luft verzehrten. Über den Tischen hingen zwar Heizstrahler, aber so wirklich merken konnte man das nicht. Trotzdem war es nicht kalt, aber wahrscheinlich merkten wir das schon gar nicht mehr.

Nach dem Mittagessen schlenderten wir durch die Straßen Manhattans in Richtung Norden. Für den Sonnenuntergang stand “Top of the Rock” auf dem Programm, doch bis dahin waren es noch zwei Stunden Zeit und die nutzten wir, um uns ein wenig in Richtung Times Square treiben zu lassen. Das führte uns am Herald Square und Macy*s vorbei, ehe wir am Rockefeller Center eintrafen. Die blaue Stunde sollte von 16.51 Uhr bis 17.21 Uhr gehen, so daß ich mir vorgenommen hatte, um ca. 16. 30 Uhr oben zu sein. Das hieß, daß wir dementsprechend früher zur Sicherheitskontrolle mußten. Wir tauschten unsere bereits zu Hause über Smart Destinations (Hinweis: Das ist ein Affiliate-Link, durch den die Betreiber der hervorragenden Seite NYC-Guide, zu denen ich keinerlei Verbindung habe, unterstützt werden.) gekauften Voucher gegen Tickets für 16.15 Uhr um. Dabei stellten wir fest, daß mittlerweile ein Aufpreis von 10 Dollar zu entrichten ist, wenn man zum Sonnenuntergang oben sein möchte. Wir mußten diesen Preis jedoch nicht zahlen. Bis 16.15 Uhr war es noch knapp eine Dreiviertelstunde, die wir bei Starbucks im Rockefeller Center Concourse verbrachten.

Auf der Aussichtsplattform angekommen, mußten wir feststellen, wie voll sie war. Das hatte ich bislang bei meinen mittlerweile zehn Besuchen von “Top of the Rock” nicht gehabt – und da war ich auch meistens während des Sonnenuntergangs oben. Zunächst gab es keinerlei Möglichkeit, einen Mauervorsprung zur Ablage der Kamera zu ergattern. Ich setzte jedoch darauf, daß die meisten nach den obligatorischen Selfies und Fotos wieder gehen würden. Spätestens nach dem Sonnenuntergang würde sich das wohl ein wenig entspannen. Es waren zwar einige Leute hier oben, die mit einer DSLR fotografierten, aber die meisten hatten nur ihre Smartphones in der Hand und die würden mit Sicherheit nicht so lange hier bleiben. Und genauso war es auch. Nach einigen Minuten hatte ich mir ein Stück Mauer gesichert und konnte nach Herzenslust fotografieren. Nach Ende der blauen Stunde schoß ich für weitere 15 Minuten Fotos, wechselte den Standort auf die andere Seite, um wenigstens auch noch zwei oder drei Bilder vom Central Park zu machen. Als auch die im Kasten waren, fuhren wir wieder nach unten.

Der nächste Halt war an der Radio City Music Hall, wo noch ein paar Fotos gemacht wurden. Und dann ging es über den hell erleuchteten Times Square zur Subway, die uns wieder nach Queens brachte.

Dienstag, 15.01.2019

(Wegstrecke: 8,76 km, Wetter: 3 Grad)
Der heutige Tag begann krankheitsbedingt eigentlich erst am Nachmittag. Nach dem Frühstück ging es nämlich erst einmal wieder ins Bett, um sich noch ein wenig zu stärken. Am Nachmittag verließen wir dann das Hotel und fuhren nach Queens, wo ich zu Marcy Armory wollte. In dem Gebäude hatten Hugh Jackman und Zac Efron bei “The Greatest Showman” ihr Zirkuszelt aufgebaut bekommen. Selbstredend gab es von außen nicht so viel zu sehen, aber es ist auch mal schön, eine andere Gegend als Manhattan zu erkunden. Es handelte sich immerhin um Williamsburg, einem der neuen Hip-Stadtteile! Hier war zwar auch jede Menge auf den Straßen los, es handelte sich aber meistens um Schulkinder, die den Nachhauseweg antraten. Vor einem großen Gebäude, vermutlich einer Schule, parkten ca. 15 Schulbusse, was schon ein beeindruckendes Bild war. Nachdem wir Marcy Armory einmal umrundet hatten (Okay, klingt so, als sei das Gebäude wahnsinnig groß, aber es nimmt nur einen Straßenblock ein.), gingen wir zurück zur Subway-Haltestelle. Einen Block nördlich davon wollte ich ein weiteres Foto machen.

Hier steht nämlich das Haus, in dem “Der Prinz aus Zamunda” bei seinem New-York-Besuch wohnte. Im Film stand dieses Gebäude jedoch in Queens. Und als ich dort stand und die Kamera auspackte, sprach mich jemand an, ob ich das Haus fotografieren wolle. Als ich das bejahte, fragte er mich, ob das wirklich das Haus aus “Coming to America” sei, wie der Film im amerikanischen Original heißt. Auch das bejahte ich und wir unterhielten uns kurz darüber, wo sich der Barbershop “My T-Sharp” im Film befand. Er wußte das nämlich nicht so richtig und war sich nicht sicher, ob er sich im gleichen Haus oder im Nachbarhaus befand. Ich teilte ihm meine Recherche-Ergebnisse mit, die man ja auch im Film sehen kann. Er bedankte sich, wir machten noch ein paar Fotos und gingen wieder zur Subway zurück, um den Weg nach Manhattan anzutreten, um von dort aus wieder nach Brooklyn zu fahren. Schon komisch, daß ausgerechnet zur selben Zeit, wo wir das Haus fotografieren, ein weiterer Filmfreak da steht und das gleiche macht. Immerhin ist der Film schon über dreißig Jahre alt!

In Manhattan stiegen wir einmal um, weil wir ja wieder nach Brooklyn wollten. Diese Subway-Verbindung war die schnellste und einfachste, weshalb wir so fuhren. Als wir an der High Street in Brooklyn angekommen waren, blieben noch zwanzig Minuten bis zum Beginn der blauen Stunde, so daß wir ein wenig schneller gehen mußten. Ich wollte in den Brooklyn Bridge Park und die Skyline des Financial District fotografieren – ein Motiv, das schon zigfach auf allen erdenklichen Websites zu sehen ist. Aber ich hatte es noch nicht persönlich aufgenommen und wollte mein Portfolio damit bereichern. Auf dem Weg dorthin fragte ich mich noch, wieviele Leute wohl dort stehen und Fotos machen würden. Ich rechnete ehrlich gesagt mit höchstens einem weiteren Menschen. Bei unserer Ankunft standen jedoch schon zwei Fotografen dort und nachdem ich mir einen guten Standort ausgesucht und die Kamera aufgebaut hatte, kamen immer mehr hinzu. Zu Spitzenzeiten standen hier vierzehn Leute, die Fotos machten oder diejenigen, die fotografierten, begleiteten. Und das bei mittlerweile 0 Grad!

Als alle Fotos im Kasten waren, war der Plan, die Brooklyn Bridge zu Fuß zu überqueren, was wir auch taten. Als wir an der City Hall ankamen, verschwanden wir relativ schnell im Untergrund und fuhren wieder zum Hotel zurück.

Mittwoch, 16.01.2019

(Wegstrecke: 9,04 km, Wetter: -4 Grad)
Am Vormittag bin ich zunächst einmal alleine losgezogen. Mein Weg führte mich vom Grand Central leicht nach Nordwesten an die Stelle, an der das berühmte Foto von Marylin Monroe entstand. Die genaue Örtlichkeit war aufgrund der Veränderungen im letzten halben Jahrhundert gar nicht so leicht zu finden. Anschließend ließ ich mich ein wenig treiben und kam dabei am Trump Tower vorbei, dessen Block mittlerweile extrem gesichert ist. Der Apple Store an der 5th Avenue ist mittlerweile in die Räumlichkeiten des ehemaligen FAO Schwarz umgezogen und die Platzfläche mitsamt Glaskubus eine einzige große Baustelle.

Im Central Park machte ich ein paar Fotos von der Gapstow Bridge, verließ den Central Park und ging weiter zur Love Sculpture. Leider waren keine Verliebten anzutreffen, die man bei ihren Selfies hätte fotografieren können. Nach einigen Minuten des Wartens zog ich meines Weges zum Rockefeller Center weiter. Hier wollte ich den NBC-Shop aufsuchen, der sich früher einmal rechts neben dem Eingang des Comcast Buildings befand. Dort ist allerdings jetzt ein Shop von FAO Schwarz (Waren die nicht insolvent?). Der NBC-Shop ist ins Innere umgezogen und am einfachsten von der Avenue of the Americas aus zu erreichen. Eigentlich wollte ich mir ein T-Shirt kaufen, ließ bei den Preisen allerdings von meinem Vorhaben ab. Vom Rockefeller Center aus spazierte ich zurück zum Grand Central, wo ich in der Vanderbilt Hall noch eine knappe halbe Stunde beim Erstrundenspiel des “Tournament of Champion” zwischen George Parker und Mathieu Castagnet zuschaute. Castagnet wurde mit dem letzten Ball des vierten Spiels unglücklich getroffen und zog sich dabei eine Platzwunde zu, was die Pause vor dem entscheidenden fünften Spiel zu lang werden ließ, so daß ich im Untergrund verschwand und die Subway mich in Queens wieder ausspuckte.

Donnerstag, 17.01.2019

(Wegstrecke: 11,14 km, Wetter: 0 Grad)
Der Donnerstag fing dann für mich mit Erkältungssymptomen an. Herrlich! Trotzdem sind wir nach dem Frühstück los, um nach Nike Air Max Ausschau zu halten, die sich mein Neffe unbedingt kaufen wollte. Also war der Nike-Store das langfristige Ziel, falls wir die Dinger nicht vorher noch irgendwo entdecken würden.

Zunächst einmal wollten wir jedoch zum 9/11-Museum, also wieder einmal in den Financial District. Die Warteschlange ließ ein volles Museum vermuten und so war es auch. Mit Sicherheit nicht ganz so voll, als wenn es Top-Reisezeit ist, aber für die Jahreszeit war es wohl ganz gut besucht. Und so verbrachten wir die nächsten drei Stunden unterhalb des Memorials und nahmen ein klein wenig Anteil an dem Geschehen des Jahres 2001 – immer noch unvorstellbar!

Als wir das Museum wieder verlassen hatten, begann die Jagd auf die Nike Air Max. Wir fanden sie natürlich nicht und sind bei Nike gelandet, wo die Schuhe gegen 119 Dollar den Besitzer wechselten. Anschließend flanierten wir noch über die 5th Avenue bis zu Abercrombie & Fitch und über die Park Avenue wieder zurück zum Grand Central, wo ich noch ein wenig beim Squash zuschauen wollte, aber es spielte gerade niemand. Also führen wir zurück zum Hotel, gönnten uns noch einen Burger und für mich war um kurz vor 6 p.m. der Tag zu Ende, als ich friedlich einschlummerte.

Freitag, 18.01.2019

(Wegstrecke: 10,76 km, Wetter: 4 Grad)
Nach vierzehn Stunden Schlaf fühlte ich mich wie gerädert und schleppte mich in den Frühstücksraum. Selbst die ausgiebige Dusche half da nicht viel. Appetit hatte ich auch keinen, so daß es bei zwei Toast blieb. Anschließend mußte ich mich erst einmal wieder hinlegen. Mir tat alles weh und ich fühlte mich, als wenn ich überhaupt nicht geschlafen hätte.

Um 13 Uhr wurde ich wieder wach und fühlte mich in der Lage, ein letztes Mal nach Manhattan zu fahren, denn wir hatten ja noch das Ticket für das Empire State Building, welches wir nicht verfallen lassen wollten. Das Wetter war zwar mehr als bescheiden, aber das konnten wir nicht ändern. Also fuhren wir bis zum Times Square, gingen acht Blocks nach Süden und waren am Empire State Building angekommen. Hier hatte sich seit meinem letzten Besuch einiges geändert, denn der Eingang zum Observatory befindet sich jetzt auf der 34th Street. Und innendrin haben sie auch einiges verändert. Erwartungsgemäß war die Warteschlange nicht lange und im Nu waren wir oben angekommen. Die Sicht war wirklich alles andere als gut, so daß wir relativ schnell wieder nach unten fuhren.

Danach gingen wir die 34th Street entlang zum Madison Square Garden und von dort aus zum Times Square. Dort stiegen wir in die Subway, um zur 96th Street zu fahren, Einen Block davon entfernt befindet sich ein Shop namens “Upper 90 Soccer”, der spezialisiert auf Fußball ist. Ich wollte mir nämlich unbedingt ein Trikot der US-amerikanischen Nationalmannschaft kaufen, welches in Deutschland nicht erhältlich war. Bislang hatte ich in New York vergeblich danach gesucht. Bei “Modell’s” hatten sie das Trikot nicht, selbst Nike konnte damit nicht dienen. Den Laden fanden wir schnell, aber auch dort Ernüchterung: Das Trikot war zwar vorrätig, aber nur in den Größen S und L. Also zogen wir unverrichteter Dinge wieder ab.

Wir fuhren zurück zum Times Square, schauten uns dort noch ein letztes Mal um, bevor wir die 42nd Street entlang zum Grand Central Terminal gingen. Als wir dort ankamen, spielten Miguel Rodriguez und Omar Mosaad gegeneinander, aber an der Stirnseite des Courts war es so voll, daß man nicht viel erkennen konnte. Also beendeten wir den letzten Tag in Manhattan, fuhren mit dem 7 train nach Queens, wo ich mir meine Kamera und mein Stativ schnappte und noch ein paar Fotos machte. Abschließend gab es noch ein Abendessen bei “Pete’s Diner and Grill”. Das war er also, der letzte Tag!

Samstag, 19.01.2019

Nachdem wir gefrühstückt hatten, wurden die Koffer gepackt und wir verbrachten die letzten vier Stunden in der Lobby des Hotels, genehmigten uns noch einen Quarter Pounder und fuhren mit Uber für 50 Dollar zum Flughafen. In Frankfurt erwischten wir direkt einen ICE und waren relativ schnell wieder zu Hause.

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