Berlin 2016

Der Grund dieser Reise war der Besuch des Musicals “Tanz der Vampire” im Theater des Westens. Und wenn wir schon mal in der Hauptstadt waren, wollten wir die Gelegenheit nutzen und unsere ehemaligen Nachbarn besuchen, die sich mittlerweile hier häuslich niedergelassen haben. Dummerweise hatte ich mir zwei Tage vor der Abreise eine Erkältung eingefangen und konnte einen Tag vorher aufgrund extremer Rückenschmerzen kaum noch gerade gehen, aber ich hatte mir vorgenommen, am 30.07.2016 um 19.30 Uhr im Theater des Westens zu sitzen. Meine Frau sagte zwar vorher noch, daß sie in diesem Zustand nicht mit mir fliegen wolle, aber da war wohl eher der Wunsch aufgrund ihrer Flugangst Vater des Gedankens. Ich nahm Wick Medinait und am Abreisetag waren nur noch leichte Halsschmerzen und Schnupfen vorhanden und der Rücken wollte noch nicht so recht, aber ansonsten ging’s. Also auf nach Berlin!

Donnerstag, 28.07.2016

Nach der Ankunft in Tegel und der ca. 20minütigen Fahrt mit dem X9 waren wir am Bahnhof Zoo angekommen und konnten kurze Zeit später schon im Hotel Palace einchecken. Auf dem Hinflug saß übrigens wieder mal ein Promi mit im Flieger: Daniel Wiemer (Wem der Name nichts sagt, kann sich den Eintrag auf Wikipedia anschauen). Im Anschluß ging es zunächst einmal ins Vapiano im Europacenter, um sich zu stärken, ehe wir einen kleinen Bummel Richtung Supermarkt unternahmen und uns mit Getränken für die vier Tage eindeckten. Da meine Frau sehr früh aufgestanden war und die Reisetablette erst jetzt ihre volle Wirkung zu entfalten schien, legten wir uns im Hotelzimmer ein Stündchen auf’s Bett, bevor wir zum Potsdamer Platz fuhren. Es stand ein Besuch beim Panoramapunkt auf dem Plan und das Filmmuseum wollte ich mir auch ganz gerne anschauen. Nachdem wir etliche Fotos gemacht hatten, verließen wir die Aussichtsplattform und gingen zum gegenüberliegenden Sony-Center, wo sich auch das Filmmuseum befindet. Da dort aber Fotografieverbot herrscht und man seine Tasche am Empfang abgeben muß, verzichteten wir auf einen Besuch und gingen vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor. Vor der französischen Botschaft lagen (mittlerweile vertrocknete) Blumen in Gedenken an die Opfer des Anschlags von Nizza.

Wir standen ein wenig fassungslos davor und gingen anschließend zum Starbucks, tranken einen Kaffee und schlenderten am Spreeufer durch’s Regierungsviertel zum Hauptbahnhof, von wo aus wir zurück zum Bahnhof Zoo fuhren. Und schon war der erste Tag vorbei.

Freitag, 29.07.2016

Am zweiten Tag wollten wir uns eigentlich Fahrräder geliehen haben, aber da machte mir mein Rücken einen Strich durch die Rechnung. Die Erkältung war zwar bis auf leichten Schnupfen ausgestanden und auch der Rücken tat nicht mehr so stark weh, aber ich wollte nichts riskieren und so verzichteten wir auf unsere geplante Fahrradtour. Zunächst gingen wir morgens über die leere Tauentzienstraße bis fast zum Wittenbergplatz und frühstückten. Anschließend gingen wir in die entgegengesetzte Richtung über den Ku’damm. “The Story of Berlin” stand auf unserem Plan. Ein Kollege hatte die Führung durch den Atomschutzbunker vor kurzem mitgemacht und war begeistert. Also ging es für uns auch in die Ausstellung. Dort mußten wir am Eingang unseren Rucksack abgeben. Für unsere Wertsachen erhielten wir eine Plastiktüte. Der Grund dafür: Ein auf dem Rücken getragener Rucksack könnte bei Unachtsamkeit Ausstellungsstücke beschädigen. Jetzt muß man nur noch wissen, daß wir einen sehr kleinen Rucksack haben, der lediglich geeignet ist, zwei Sonnenbrillen, eine Flasche Wasser und eine Kamera aufzunehmen. Und in der Ausstellung entdeckten wir Frauen mit großen Handtaschen – sehr großen. Und Besucher mit wesentlich größeren Rucksäcken. Auf Nachfrage am Empfang wurde uns allerdings mitgeteilt, daß so etwas nicht vorkomme, weil alle ihre Rucksäcke abzugeben hätten. Das kam uns ein bißchen sehr komisch vor, aber wir liefen weiterhin mit der Plastiktüte durch die Gegend. Die Führung durch den Atomschutzbunker sollte beginnen. Sie dauerte etwa 30 Minuten und war sehr interessant, aber sie hinterließ auch ziemlich viele offene Fragen. Gott sei Dank kam es nie zum Ernstfall, denn dann wäre die Aussichtslosigkeit des Unterfangens deutlich geworden.

Nach “The Story of Berlin” gingen wir zurück zum Europa-Center, wo wir aufgrund der guten Erfahrungen vom Vortag wieder bei Vapiano einkehrten. Wiederum war es sehr lecker und beim Mittagessen entschieden wir uns dazu, den Nachmittag im hoteleigenen Spa zu verbringen, was wir eigentlich für den Abend des ersten Tages geplant hatten. Aber da wollte ich aufgrund der Erkältung nichts riskieren.

Abends gingen wir zum Maredo in der Rankestraße, wo wir bereits vor einigen Jahren gegessen hatten. Berliner Weiße ist schon lecker! Die Steaks waren ein Gedicht und wir waren 70 Euro ärmer. Dafür hatten wir einen sehr, sehr netten Kellner, der überaus freundlich um das Wohl der Gäste bemüht war. Das war ein schöner Schlußpunkt des zweiten Tages.

Samstag, 30.07.2016

Für den Abend war der fünfte Besuch des Musicals “Tanz der Vampire” im Theater des Westens geplant. Aber bis dahin war ja noch jede Menge Zeit, die genutzt werden wollte. Wir fuhren zunächst zum Bahnhof Friedrichstraße und gingen von dort aus am Spreeufer ein Stück in Richtung Reichstag. Es war ein wenig frisch, wie es morgens eigentlich immer war. Wir hatten als Ziel Madame Tussauds ausgesucht und wollten uns mal anschauen, wie lang denn wohl die Warteschlange sein würde. Im Internet konnte man preisgünstige Online-Tickets erwerben, aber das würde nur Sinn machen, wenn die Warteschlange nicht allzu lang wäre, wobei ich mir schon dachte, daß die Tickets mit Sicherheit für ein Zeitfenster in wenigen Stunden zur Verfügung stehen würden und genauso war es dann auch. Die Warteschlange war fast gar nicht vorhanden, aber die Online-Tickets zwar erhältlich, aber erst für einen Zugang in frühestens zwei Stunden. Also kauften wir “normale” Tickets und begaben uns unter die ganzen Wachspromis. Seit dem letzten Besucht hatte sich einiges getan und so waren wir durchaus gespannt…

Als wir wieder ins Freie traten, gingen wir ein kleines Stück in Richtung Osten, bogen dann aber doch wieder in die Friedrichstraße ab, weil wir vom dortigen S-Bahnhof zum Hackeschen Markt fahren wollten. Ich dachte, meiner Frau würden die Hackeschen Höfe ganz gut gefallen, wenngleich ich damit wenig bis gar nichts anfangen kann. Als wir endlich dort ankamen, fand sie das wohl auch nicht so spannend und wir machten fast schon auf dem Absatz kehrt. Den kleinen (Wochen-)Markt am Fuße der S-Bahn-Haltestelle nahmen wir noch mit und fuhren anschließend in Richtung Hotel. Auf dem Weg vom Bahnhof Zoo zum Europa-Center kehrten wir bei Jim Block ein, wo es wirklich ganz fantastische Burger zu kaufen gibt. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, ruhten wir uns ein Stündchen aus, bevor es dann schon so langsam zum Theater des Westens ging, denn “Tanz der Vampire” stand ja auf dem Programm. Ich hatte im Vorfeld extra Karten für die Abendvorstellung am Samstag gekauft, weil man dann sicher sein kann, daß die Bestbesetzung spielt. Und da wir beide Jan Ammann als Krolock toll finden, wollte ich natürlich trotz des fünften Besuches möglichst weit vorne sitzen. Es ist die vierte Reihe geworden, die mein Portemonnaie für zwei Karten um 300 Euro erleichterte. Aber dafür hatten wir besten Blick. Im Foyer angekommen bestellten wir zunächst etwas zu trinken und entschieden uns für die gleiche Kombination für die Pause. Die Vorfreude stieg und die Temperatur im Foyer mit jeder Minute ebenfalls. Als sich die Türen zum Innenraum öffneten, strömte uns eiskalte Luft entgegen: Herrlich!

Ich hatte – wie immer eigentlich – zwei Plätze am Rand gebucht und als wir den Zuschauerraum betraten, mußten wir feststellen, daß die beiden von uns gebuchten Plätze gar nicht existierten. Man konnte zwar die Befestigungsmöglichkeiten für die Sitze am Boden erkennen, aber sie waren nicht da. Also gingen wir wieder ins Foyer, suchten eine Mitarbeiterin, der wir unser kleines Problem schilderten. Sie teilte uns mit, daß schon jemand auf der Suche nach uns wäre und wir auch eine Email erhalten hätten. Sie entschuldigte sich vielmals für die entstandenen Unannehmlichkeiten (Welche genau?) und wies uns zwei andere Plätze zu. Das waren ebenfalls die Plätze am Rand in der gleichen Reihe, eben nur zwei Plätze mehr zur Mitte. Also eigentlich gut für uns! Als Entschädigung erhielten wir zwei Getränkegutscheine und konnten uns dafür holen, was wir wollten. Als wir mitteilten, daß wir für die Pause bereits etwas bestellt hätten, fragte die Dame uns, ob wir das Geld gerne wieder hätten oder doch etwas anderes bestellen wollten. Wir entschieden uns für das Geld und ärgerten uns im Nachhinein, daß wir nicht einen Wein bestellt haben.

Die Vorstellung war zwar wieder schön, aber meiner Meinung nach die wohl schlechteste aller bisher besuchten. Die Akustik war nicht gut, es kam alles sehr leise rüber. Und zwei der Hauptdarsteller waren keine Deutsche, was dem Gesang anzuhören war. Teilweise stimmte die Betonung nicht. Als wir wieder zu Hause waren, konnte ich recherchieren, daß es sich bei den beiden Darstellern von Sarah und Alfred um zwei ganz neue Musicaldarsteller handelte. Okay, jeder fängt mal klein an. Jan Ammann entschädigte teilweise, wenn nur die mittelmäßige Akustik nicht gewesen wäre! Trotzdem ein tolles Musical mit sehr schöner Musik!

Auf dem Weg zum Hotel machte ich noch ein paar Langzeitbelichtungen an der Gedächtniskirche, um meine neue Kompaktkamera (Panasonic Lumix TZ61) auszuprobieren, die ich mir extra für Städtetrips gekauft hatte, um nicht immer die große DSLR mitschleppen zu müssen. Ich stellte fest, daß die Kamera maximal vier Sekunden belichten kann. Das könnte schon mal ein wenig eng werden. Aber dafür hatte ich endlich eine Kompaktkamera, die die Bilder als RAW speichert.

Sonntag, 31.07.2016

Vor unserer Rückreise besuchten wir unsere ehemaligen Nachbarn, die mittlerweile im tiefsten Osten Berlins residieren, zum Frühstück. Von dort aus ging es dann mit ÖPNV nach Tegel.

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