Berlin 1998

Als wir 1998 mit unserer Dienstgruppe nach Berlin fuhren und just an dem Wochenende das DFB-Pokalendspiel zwischen Bayern München und dem MSV Duisburg stattfand, haben wir uns bereits im Vorfeld um Karten bemüht. Doch leider gab es da keine Chance, denn man mußte Mitglied in einem der beiden Vereine sein, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, in den Genuß der begehrten Tickets zu gelangen.

Als wir dann am Samstag morgen überlegten, wie die Tagesplanung aussehen sollte, stand für mich fest, daß ich auf jeden Fall zum Berliner Olympiastadion fahren würde, um vielleicht dort noch Karten zu bekommen. Die Kollegen wollten den Abend jedoch lieber in einem Biergarten am Prenzlauer Berg verbringen, so daß ich alleine mit meiner damaligen Freundin in Richtung Olympiastadion aufbrach. Dort angekommen stellten wir fest, daß die Kassenhäuschen nicht mehr geöffnet waren und es zumindest keine Karten im freien Verkauf mehr gab. Also mußte es der Schwarzmarkt sein, denn ich wollte diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen.

Die Leute, die noch Karten verkaufen wollten, waren gar nicht so schwer auszumachen, denn gleich nach Verlassen des S-Bahnhofes standen sie zuhauf auf der Straße und boten ihre Karten feil. Es muß wohl nicht extra erwähnt werden, daß die Karten zu überhöhten Preisen angeboten wurden. Da ich den Kollegen zugesagt hatte, daß ich im Idealfall für sie auch Karten ergattern und sie dann per Handy, was damals noch eine Rarität war, verständigen würde, suchte ich natürlich nach mehr als zwei Karten. Und idealerweise hatte ich auch direkt jemanden gefunden, der eine entsprechende Anzahl anbot – und das auch noch im Bayern-Block.

Nachdem ich mehrere Male mit ihm über den Preis verhandelt und bei den anderen “Händlern” festgestellt hatte, daß diese weniger Karten hatten, als ich brauchte, kaufte ich die entsprechende Anzahl und rief die Kollegen am Prenzlauer Berg an, die sich umgehend in die S-Bahn schwangen und ebenfalls zum Olympiastadion kamen.

Glücklicherweise waren wir so früh in Richtung Westen aufgebrochen, daß ausreichend Zeit verblieb. Wir konnten uns das Rahmenprogramm rund um das Stadion ansehen und sogar noch das vorher stattfindende Finale der Damen, ehe es dann zum Höhepunkt des Tages kam.

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