Acapulco 1996

Diese 2 Mio. Einwohner zählende Stadt an der pazifischen Südküste des mittelamerikanischen Landes gelegene Stadt besticht hauptsächlich durch ihre Größe. Für den europäischen Pauschaltouristen haben eigentlich die Klippenspringer die Stadt bekannt gemacht. Diese wagemutigen Helden, die das Springen als Hauptberuf betreiben, ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Touristen an. Die einheimischen Kinder trainieren von kleinster Kindheit an dafür und hoffen, eines Tages einer von denen zu sein, die die Blicke der Zuschauer auf sich ziehen.

Ansonsten hat die Stadtverwaltung in den letzten Jahren Wert darauf gelegt, daß keine neuen Bettenbunker mehr das Stadtbild der traumhaften Bucht verschandeln.

Die Stadt zeigt sich für den zugereisten Urlauber sehr hektisch, wenngleich alles seinen gewohnten Gang geht. Die meisten der Einheimischen nehmen kaum Notiz von den Touristen, weil diese hauptsächlich nur Dreck hinterlassen. Auf der anderen Seite bringen sie natürlich harte Devisen in das arme (Entwicklungs-)Land. Es bietet sich daher an, US-Dollars in kleinen Stückzahlen bereit zu halten, um z. B. Trinkgelder geben zu können. Die einheimischen Pesos sollte man – wenn überhaupt – nur vor Ort tauschen.

Die beste (weil billigste) Reisezeit fü Besucher aus Europa ist die Zeit im November und Dezember. Zu dem Zeitpunkt halten sich wenige amerikanische Touristen in Acapulco auf, die eigentlich Schuld daran sind, daß die Einwohner nicht sehr gut auf Touristen zu sprechen sind. Die Amerikaner, die jedes Jahr regelmäßig zu Beginn des Jahres in Acapulco “einfallen”, benehmen sich touristen-untypisch. Weil sie jedoch die stabilen US-Dollars ins Land bringen, wird alles versucht, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Supermärkte sind ebenso wie die zahlreichen Kneipen auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten.

Acapulco dient mehreren der amerikanischen Promis als Zufluchtsort, weshalb es auch das “Mallorca der Amerikaner” genannt wird. Hier hat u.a. Sylvester Stallone eine Traumvilla etwas außerhalb des eigentlichen Stadtkerns.

Ein Besuch der Klippenspringer ist natürlich Pflicht. Ebenso sollte man das “Hard Rock Cafe” und “Planet Hollywood” gesehen haben. Man sollte unbedingt das Angebot annehmen und eine Stadtrundfahrt mitmachen, denn hier bekommt man einen ersten Überblick darüber, wo man was in der Metropole findet. Übrigens befindet sich an der sechsspurigen Hauptstraße, die den Strand vom übrigen Acapulco trennt, der weltweit 20000. McDonald´s!

Die Stadt ist unterteilt in mehrere Bereiche. Im Bereich “Acapulco Diamantico” befinden sich die meisten Hotels und Geschäfte. “Acapulco Antico” beherbergt die Slums der Stadt, die man besser nicht betreten sollte.

Bei Einkäufen bei den zahlreichen fliegenden Händlern an der Strandpromenade sollte man unbedingt feilschen, denn hier kann man das ein oder andere Schnäppchen machen. So ist z. B. Leder äußerst preiswert. Ebenfalls preiswert sind einheimische Zigaretten, von dessen Genuß man jedoch abraten kann.

Die mexikanische Küche ist sehr fett und es bedarf schon einiger Eingewöhnung. Hat man sich daran gewöhnt, dann schmeckt einem das Essen jedoch.

Lediglich “Montezumas Rache” läß sich wohl nicht vermeiden. Jeder hat bereits davon gehört und nur, wer in Mexiko war und die Rache gespürt hat, weiß wirklich, was damit gemeint ist. Hier hilft jedoch die allseits bekannte Medizin aus der Fernsehwerbung (die mit der Ballonfahrt). Aber einen Tag muß man wohl zum Auskurieren einkalkulieren.

Das zweite (kleinere) Problem ist die Zeitumstellung, mit der man zu käpfen hat, denn die Uhren müssen sechs Stunden vorgestellt werden.

In Acapulco ist es keine Seltenheit, daß die Quecksilbersäule im Schatten auf 35 Grad Celsius klettert. Am Strand gibt es keinen natürlichen Schatten, so daß man, wenn man es dort etwas kühler haben möchte, in eine der Strandbuden flüchten muß. Dort bezahlt man, wie man sich sicher vorstellen kann, horrende Preise für die Erfrischungsgetränke.

In den Abendstunden sollte man das Hotel jedoch nur in kleineren Gruppen verlassen, weil sich einige der Einheimischen darauf spezialisiert haben, Touristen zu überfallen. In der Praxis stellt dies jedoch kein Problem dar, weil man auch mit den an jeder Straßenecke stehenden Taxis fahren kann – und dies zu überaus günstigen Preisen. Auch hier sollte man feilschen – das nächste Taxi kommt bestimmt…

Kulturell interessierte Urlauber sollten entweder eine Fahrt ins nahe Umland machen, wo man viele Relikte der Maya besuchen kann oder sollten eine Dreitagesreise in die Hauptstadt Mexikos machen.

Ich war jedenfalls sehr beeindruckt von meinem Besuch in dieser armen, pulsierenden Weltstadt und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch dort.

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